Solares Zentralheizungsprojekt im Kreis Saga: Eine warme Transformation für das Plateau
Im Nordwesten von Shigatse in Tibet liegt der Kreis Saga, ein Grenzkreis auf einer durchschnittlichen Höhe von über 4.900 Metern. Charakteristisch für ihn ist die dünne Luft, das raue Alpenklima und das Fehlen ausgeprägter vier Jahreszeiten (lange Winter und kurze Sommer), sodass hier ein typisches Hochplateauklima herrscht. Lange Zeit herrschte im Kreis Saga jeden Winter bittere Kälte mit Tiefsttemperaturen von etwa -20 °C. Früher heizten die Anwohner im Allgemeinen mit Kohle oder Kuhdung. Diese traditionelle Heizmethode barg nicht nur erhebliche Sicherheitsrisiken, sondern führte aufgrund der Rauchemissionen auch zu schlechter Luftqualität. Zudem übte die großflächige Holzernte zur Brennstoffgewinnung großen Druck auf die empfindliche ökologische Umwelt vor Ort aus, wodurch ökologische Bedenken immer stärker in den Vordergrund traten. Daher wurde die Beschleunigung der Lösung der Heizprobleme und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Anwohner zu einer dringenden Erwartung der Kader und der Massen und zu einem Projekt zur Sicherung des Lebensunterhalts, das dringend vorangetrieben werden musste.
Im Mai 2019 wurde im Kreis Saga der Grundstein für ein vielversprechendes Solarheizungsprojekt gelegt. Die Gesamtinvestition betrug rund 154 Millionen Yuan. Das Projekt umfasst vier Hauptkomponenten: Wärmequelle, Fernwärmenetz, Bau von Heizzentralen und energetische Gebäudesanierung. Ziel ist es, die Heizprobleme im Winter im Kreis Saga grundlegend zu lösen. Trotz des rauen Klimas verfügt der Kreis Saga über reichlich Sonnenenergie und große tägliche Temperaturunterschiede, was einzigartige Bedingungen für den Einsatz von Solarheizungstechnologie schafft. Das Projektteam nutzte diesen Vorteil voll aus und entschied sich für die Nutzung von Solarenergie als Hauptwärmequelle, um ein sauberes, effizientes und nachhaltiges Heizsystem zu errichten.
Im Projektverlauf traten immer wieder Herausforderungen auf. Die extremen Temperaturunterschiede im Kreis Saga – sengende Sonne tagsüber und sengende Temperaturen nachts – stellten höchste Anforderungen an Baumaterialien und Bautechniken. Die kurze Bauzeit stellte eine weitere große Herausforderung dar: Nur wenige Monate im Jahr waren für den Bau geeignet, was eine präzise Planung des Projektzeitplans erforderte. Zudem führte der Mangel an lokalen Wetterdaten zu Unsicherheiten bei der Planung und Inbetriebnahme des Heizsystems. Angesichts dieser Schwierigkeiten nutzten das Parteikomitee und die Regierung des Kreises Saga die Schulung zum Thema „Niemals die ursprüngliche Absicht vergessen, die Mission im Auge behalten“ als Gelegenheit, proaktiv zu handeln, Verantwortung zu stärken, Initiative zu ergreifen und Dienstleistungen vor Ort anzubieten. Auch das Projektbauunternehmen stellte sich der Herausforderung, änderte den Bauzeitplan und arbeitete gewissenhaft. Um die Wissenschaftlichkeit und den Fortschritt des Projekts zu gewährleisten, bat der Bauherr renommierte inländische Institutionen für Solarenergieforschung und -anwendung – die Tsinghua-Universität und die Beijing Zhonghuan Hechuang Environmental Protection Energy Technology Co., Ltd. – um technische Unterstützung. Professionelle Teams drangen tief in den Kreis Saga vor, um detaillierte Wetterdaten zu sammeln, eine umfassende Untersuchung des Dämmzustands der Häuser der Nutzer durchzuführen und eine Simulationsplattform für entsprechende Tests zu erstellen.
Nach unermüdlichen Bemühungen gab es am 21. November 2019 gute Nachrichten: Das Solarzentralheizungsprojekt nahm seinen Probebetrieb auf, drei Monate früher als ursprünglich geplant, nämlich im Februar 2020. Grundschulen, weiterführende Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Behörden und andere Orte konnten erfolgreich mit Wärme versorgt werden, wodurch der dringendste Heizbedarf gedeckt wurde. Im Rahmen des Projekts wurden 24.000 Quadratmeter Solarkollektoren errichtet. Ordentlich angeordnet wie riesige Energiesammler absorbierten sie effizient Sonnenwärme. Der 4.000 Kubikmeter fassende Warmwasserspeicher konnte tagsüber überschüssige Wärme speichern und nachts oder an bewölkten Tagen nutzen, um eine stabile Heizung zu gewährleisten. Drei 1-MW-Wasser-Wärmepumpen und drei 1-MW-Ölkessel dienten als zusätzliche Wärmequellen und sprangen sofort an, wenn die Sonnenenergie für eine unterbrechungsfreie Heizung nicht ausreichte. Das 13,74 Kilometer lange Wärmeleitungsnetz (der längste Abschnitt ist 2,43 Kilometer lang) war wie eine warme Arterien, die Wärme in alle Winkel des Landkreises transportierte und 68.246 Heizkörper in Gebäuden miteinander verband, sodass jeder Haushalt mit Wärme versorgt wurde.
Auch in der Heiztechnik zeigte das Projekt herausragende Innovationen. Im Bereich der Heizung wurde eine zeitgesteuerte und zonierte Gebäudeheizung realisiert. Durch ein intelligentes Steuerungssystem konnte die Wärme präzise an den Heizbedarf verschiedener Gebäude angepasst und die Wärmeverteilung des Systems optimiert werden. Durch diese Maßnahme konnten häufige Probleme von Solarheizungen, wie Überhitzung und Langzeitbetrieb zusätzlicher Heizquellen, effektiv vermieden und die Energieeffizienz deutlich verbessert werden. Derzeit wird im Rahmen des Projekts ein Online-Überwachungs- und Diagnosesystem auf Basis des Internets der Dinge und Big-Data-Technologie entwickelt. Nach der Fertigstellung wird es eine Echtzeitüberwachung der Betriebsdaten ermöglichen und Online-Diagnose, Fernüberwachung und adaptive Steuerung des Systems ermöglichen. Dies erhöht die Intelligenz und Stabilität des Heizsystems weiter.
Der erfolgreiche Betrieb des Solar-Zentralheizungsprojekts im Kreis Saga hat die Lebensbedingungen der Anwohner, Kader und Mitarbeiter deutlich verbessert. „Mit der Zentralheizung im Haus ist es warm. Es fliegt keine Asche mehr herum, und ich muss nicht mehr mitten in der Nacht aufstehen, um Brennstoff nachzulegen“, sagte Anwohner Sonam Tsering lächelnd und voller Zufriedenheit mit der neuen Heizmethode. Guo Guangcheng, stellvertretender Sekretär des Parteikomitees des Kreises Saga und Kreisrichter, erklärte, die Zentralheizung habe nicht nur die Büro- und Lebensbedingungen in der Kreisstadt deutlich verbessert, was die Fürsorge und Sorge des Zentralkomitees der Partei für die Kader an der Basis zeige, sondern auch die Entschlossenheit und Motivation der Kader und der Massen gestärkt, der Führung der Partei zu folgen und auf ihre Worte zu hören. Dieses Projekt sei nicht nur ein „Lebensunterhaltsprojekt“ und „Wärmeprojekt“, sondern auch ein „Umweltschutzprojekt“. Es hat ein Modell für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen und den Schutz der Ökologie in Tibet geschaffen und dem Kreis Saga ermöglicht, auf dem kalten Plateau eine warme Transformation zu vollziehen.





